Autobusverkehr
in Düren
Aachener Volkszeitung vom 17. 7. 48
Düren. (Eig. Bericht.) -
Gestern morgen nahm die Stadtverwaltung mit einem neuerworbenen
Autobus eine Probefahrt auf den für einen dauernden Stadtbetrieb
vorgesehenen Omnibuslinien vor, an der der Oberbürgermeister mit
Mitgliedern des Stadtrates, Vertretern der Behörden und der
Presse teilnahmen. Der Wagen, der 29 Sitz- und 10 Stehplätze
umfaßt, soll auf vier vorgesehenen Verkehrslinien, die die
einzelnen auseinanderliegenden Stadtteile verbinden, verkehren. Mit
der Einstellung weiterer Fahrzeuge ist in absehbarer Zeit zu rechnen.
Als Ausgangs- und Endpunkt jeder Linie ist vormittags die Joachimskirche in Norddüren, nachmittags das Theater in der Meckerstraße vorgesehen. Linie 1 führt über Bismarckstraße und Krankenhaus zur Brückenstraße (Arnoldsweiler Brücke). Zielstation der Linie 2 ist Distelrath. Der Weg führt durch die Kreuzstraße zum Wasserturm, über die Binsfelder Straße zum Neuen Friedhof und mündet über die Girbelsrather Straße in die Kölner Landstraße. Dadurch wird ein Überschneiden mit der Distelrather Kreisbahnlinie vermieden. Linie 3 geht über die Ober- und Zülpicher Straße zur Panzerkaserne. Sobald die Johannisbrücke wieder dem Verkehr offensteht, wird die Linie 4 zur Rölsdorfer Siedlung führen. Vorläufig endigt die Linie in der Aachener Straße und läuft am Amtsgericht vorbei über die Weierstraße. Zur Rückfahrt werden die gleichen Straßen benutzt, außer bei Linie 3, die noch den Weg über die Riemannkaserne zur Schweizer Siedlung zurücklegt und dann über die Nideggener Straße auf ihre alte Strecke stößt. Genaue Fahrpläne werden an den einzelnen Haltestellen ausgehängt. Der Fahrbetrieb geht von 5.45 Uhr bis 23.04 Uhr. Die Unkosten betragen für eine Fahrt 0,20 DM. Arbeiter erhalten Wochenkarten. Ebenfalls ist die Ausgabe von Zwölfer- und Sechserkarten vorgesehen.
Diesmal ist nun wirklich ein langgehegter Wunsch der Dürener in Erfüllung gegangen. Die AVZ, die dieses Wunschbild bereits zum 1. April dieses Jahres als kleinen, nicht unberechneten Aprilscherz veröffentlichte, hatte also doch recht, wenn auch mit ein wenig „Spätzündung“.