„Waggonknacker“ verschulden Eisenbahnunglück

Aachener Volkszeitung vom 17.12.1947


Düren, 14. Dezember (Eig. Bericht).

Am Sonntagabend gegen 20.30 ereignete sich in der Nähe der Arnoldsweiler Brücke ein Eisenbahnunglück, bei dem ein Menschenleben und fünf Schwer- und Leichtverletzte zu beklagen sind. Die Lokomotive des aus Bonn einfahrenden Zuges entgleiste und wurde gegen einen Brückenpfeiler der Arnoldsweiler Brücke geschleudert. Durch den starken Aufprall wurden die anhängenden Pack- und Postwagen sehr stark beschädigt, wobei eine junge 21jährige Zugschaffnerin aus Düren getötet wurde. Ein Postschaffner erlitt erhebliche Verletzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Unter den Mitreisenden befanden sich vier Leichtverletzte. Da der Zug keine allzugroße Geschwindigkeit mehr hatte, blieben die anhängenden Personenwagen glücklicherweise auf den Schienen stehen.

Die Ursache dieses Eisenbahnunfalls ist darin zu suchen, daß ein anscheinend aus einem Eisenbahndiebstahl herrührender Balken Schafswolle, der in der Nähe von Distelrath auf den Schienen lag, von der Lokomotive erfaßt und bis zur Arnoldsweiler Brücke mitgeschleppt wurde. Dort verfing sich de Ballen im Herzstück einer Weiche und hob die Maschine aus den Schienen. Die Strecke und die Unglücksstelle ist mit loser Schafswolle übersät. Die Ermittlungen nach den Eisenbahnräubern sind im Gange.



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