Euskirchens Wirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert


Von Ludwig Beutin


Das Bekleidungsgewerbe


Das gleiche ist festzustellen im Bekleidungsgewerbe. Es gab 1927 121 Handwerksbetriebe, unter denen die 33 Schneider, 38 Schneiderinnen, 33 Schuhmacher die Hauptbranchen darstellten. Diese Zahl stellt sich 1950 nur auf 105, was sowohl absolut wie im Verhältnis zu der Bevölkerung einen Rückgang bedeutet. Zur Zeit zählt man 30 Herrenschneidereien und 33 Damenschneidereien, ihre Zahl hat also um rund ein zehntel abgenommen. Die Gründe sind wiederum mannigfacher Art. In der Kriegs- und Nachkriegszeit haben gerade die Schneiderei- und die Schuhmacherbetriebe unter trostlosem Materialmangel gelitten; viele Ältere haben den Beruf aufgegeben oder sind verstorben, Nachwuchs ist nicht immer vorhanden; die Konfektion breitet sich haus; die Ansprüche wurden bescheidener. So ist dieser Rückgang ein Anzeichen für die allgemeine Wirtschaftslage. Doch hat die sinkende Zahl der Betriebe das Gute bewirkt, daß die verbleibenden einigermaßen befriedigend beschäftigt sind.

In Wirklichkeit aber, auch das muß doch vermerkt werden, sind besonders in der Damenschneiderei viel mehr Kleinstbetriebe tätig als sich in den Zahlen spiegelt: all die nicht gemeldeten, zum Teil nebenberuflich tätigen Schneiderinnen; gerade in diesem Fache grassiert die „Schwarzarbeit“.


Das Lebensmittelgewerbe


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Entnommen: „650 Jahre - Stadt Euskirchen, 1302 - 1952, Festschrift zum Stadtjubiläum, 1952, Euskirchen


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