Euskirchens Wirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert


Von Ludwig Beutin


Gemeinwesen, Landwirtschaft, Handwerk


Wir habenden Weg zu verfolgen, den ein Gemeinwesen vom bescheidenen Ackerbürger- und Handwerkerstädchen zum hochentwickelten Industrieplatz ging, und betonen dabei sogleich mehreres: ein Gemeinwesen ging ihn, es gilt also das Zusammenwirken der verschiedenen Kräfte zu erkennen, die sich zum Ganzen zusammenfügen; und wie jeder Weg durch Landschaften bestimmter Art führt, die seine Weite und Windung bestimmen, so ist auch der einer Stadt bestimmt durch die sie umgebende Landschaft - räumlich genommen und im übertragenen Sinne, die historische Zeitlandschaft gleichsam.

Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts bietet sich die Stadt Euskirchen dar als eine typische Kleinstadt in völlig landwirtschaftlich bedingter Umgebung. Man zählte im Jahre 1804 1647 Einwohner, und der aus dem Mittelalter überkommene Betrieb des zünftigen Handwerks herrschte durchaus. Wohl hatte die französische Regierung die Vorrechte der Zünfte abgeschafft, und der Zugang zu den Handwerken war ebenso wie der Betrieb im einzelnen nicht mehr durch die zahllosen Vorschriften überwacht und beengt, die das Mittelalter um sie herum aufgebaut hatte. Nicht mehr wurde dem Handwerker die Existenz dadurch gesichert, daß die Zahl der Meister und der Gesellen beschränkt war. Aber die Arbeitsverhältnisse, die Nachfrage, die Produktionsweise blieben ja trotz aller Verordnungen vorerst die gleichen wie seit altersher. Den Markt bildete die nähere Umgebung.

Die Lederzunft und Weberzunft


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Entnommen: „650 Jahre - Stadt Euskirchen, 1302 - 1952, Festschrift zum Stadtjubiläum, 1952, Euskirchen


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