Die Kraftverkehr Wupper-Sieg AG


Die im rechtsrheinischen VRS-Gebiet um Leverkusen tätige Verkehrsgesellschaft feiert im Jahre 1999 ihr 75-jähriges Bestehen und kann damit auf eine langjährige Firmentradition zurückgreifen. Angefangen um die Bestrebungen des Landkreises Wipperfürth um einen Personenverkehr, vorübergehende Verhandlungen mit einem Privatunternehmer und zähen Verhandlungen mit der damaligen Reichspost, die vorübergehend 2 Strecken in Betrieb nimmt und wieder einstellt, kommt es schließlich zur Gründung einer kreiseigenen Kraftverkehrsgesellschaft.


Zum damaligen Kreis Wipperfürth gehörten außer der Kreisstadt selbst Engelskirchen, Klüppelberg, Kürten, Lindlar und Olpe. Am 3. März 1924 wurde die Kraftverkehr Wupper-Sieg gegründet und bereits am 2. Juni 1924 fuhr der erste sogenannte „Dixi“-Omnibus. Die ersten Strecken von Wipperfürth führten nach Lindlar und über Kürten nach Engelskirchen. Bald darauf wurde die Lindlarer Strecke bis nach Bergisch Gladbach verlängert und man besaß bereits 4 Omnibusse.

Im Frühjahr 1925 kamen Strecken in den Kreisen Gummersbach und Waldbröl hinzu. Das Streckennetz wuchs und es kamen zum Kreis Wipperfürth schließlich die Stadt Bergisch Gladbach und der Siegkreis hinzu. Man gründete 1929 die heutige KWS-AG. In den Folgejahren kam es zu einem weiteren Ausbau des Liniennetzes und man leistete sich mit der damaligen Kraftpost sogar einen Preis- und Prestigekampf, den sogenannten „Postkrieg“, der neben Währungsreform und Schlechtwetterperioden der KWS das Leben schwer machte.

Im Jahr 1928 konnte man bereits ein stattliches Unternehmen vorweisen: 28 Busse, 96 Mitarbeiter und 14 Linien. 1929 waren es bereits 42 Omnibusse. Es entstanden 1929 eine Güterkraftverkehr Wupper-Sieg, 1930 die Kraftverkehr Olpe AG, 1931 übenahm man die Betriebsführung der Kraftverkehr Rhein-Wupper-GmbH, die in der Kreisstadt Opladen fuhr und erschloß die Bereiche Wermelskirchen, Radevormwald und Altenberg.
Neben der Zentrale in Wipperfürth wurden Depots in Much, Radevormwald und Bergisch Gladbach geschaffen. Hinzu kam die Lüdenscheider Reisedienst GmbH, die Güterkraftverkehrgesellschaft wurde allerdings wieder aufgelöst. Zu dieser Zeit erreichte das KWS-Streckennetz bereits seine größte Expansion.

Nach dem 2. Weltkrieg nahm man den Betrieb mit den vorhandenen Mitteln auf, mußte aber mit der Zunahme des Individualverkehrs rückläufige Benutzerzahlen vorweisen. Es folgte die Übernahme der Bahnen des Rhein-Wupper-Kreises in Langenfeld mit altem Straßenbahndepot und bildete mit der Deutschen Bundespost 1972 die Verkehrsgemeinschaft Rhein-Berg, zu der später die Bahnen der Stadt Monheim und der Kraftverkehr Rhein-Wupper hinzukam. Die Kraftverkehr Rhein-Wupper war bereits eine Kooperation zwischen Bahn, Post und den Firmen Hüttebräucker und Wiedenhoff und fortan nannte man sich Verkehrsgemeinschaft Rhein-Wupper.

Gebietsreformen, Kreiszusammenschlüsse und die zuvor geschilderten Übernahmen führten zu einer Verlagerung des Geschäftsbetriebes von Wipperfürth nach Leverkusen und es entstand die heutige KWS-AG, die seit 1986 im Verkehrsverbund Rhein-Sieg verankert ist.

Man-Niederflurbus Busbahnhof S-Bahnhof Leverkusen

Aufnahme Digitalkamera Verfasser im Mai 1999


Ein Besuch des S-Bahnhofes und Busbahnhofes in Leverkusen überzeugt den Betrachter von einem heute modern geprägtem Unternehmen mit modernen Bussen. Der historische interessierte Gast freut sich über über die Existenz einer ehemaligen Straßenbahn in Langenfeld die er anläßlich der Jubiläumsausstellung literarisch erkunden kann und viele Oldtimer-Busse, die zum 75-jährigen Bestehens in einem Buskonvoi von Wipperfürth über Kürten und Bergisch Gladbach nach Leverkusen fuhren.

Villa Römer, Haus-Vorster-Str. 6, Leverkusen-Opladen Haus der Stadtgeschichte

Foto anläßlich eines Besuches der Jubiläumsausstellung 75 Jahre Kraftverkehr Wupper- Sieg AG im Mai 1999


Jubiläumsausstellung Villa Römer, Haus der Stadtgeschichte

© Copyright 2000 wisoveg.de

Zur Homepage