Zeitungsberichte
[Quelle, Verfasser, Jahr - unbekannt]


Auf schnellem Band: die schnelle Bahn






Nur achtzig Zentimeter breit ist das Betonband, das sich mit der leichten Eleganz moderner Zweckformen als „Einschiene“ vor den Fenstern des Triebwagens erstreckt. Vor wenigen Tagen wurde auf dieser 1,6 Kilometer langen Versuchsstrecke der „Alweg“ in Köln-Fühlingen zum erstenmal ein Stadtbahnzug in Originalgröße vorgeführt. 22 Meter lang und drei Meter breit war der stromlinienförmige Zug, der seine 200 Passagiere in 4,5 Meter Höhe mit einer Stundengeschwindigkeit von 80 Kilometern beinahe lautlos dahinfuhr. „Ein Augenblick welthistorischer Bedeutung“ nannte der schwedische Millionär Dr. Axel L. Wenner-Gren, Finanzier und Initiator, diese Probefahrt. Von nun an kann der Personenverkehr billiger (Die Baukosten: 70 - 75 % geringer, als bei der üblichen U-Bahn), schneller und ohne jede Störung des Straßenverkehrs vor sich gehen.





So reitet der Zug






auf seiner „EInschiene“: luftbereifte Zwillingsräder (oben) treiben und tragen zugleich, seitliche Räder (rechts und links) halten und führen. Die Luftbereifung ist ideal: sie federt gut, ist geräuscharm und ermöglicht schnelles Anziehen und plötzliches Bremsen. Statt eines Elektro- kann auch ein Dieselmotor den Zug antreiben. Mögliche Geschwindigkeit: bis zu 300 Stundenkilometer! Die „Alweg“ hat Spezialstützen und –schienen entwickelt. Ohne wesentliche Behinderung des laufenden Verkehrs kann beim Bau einer „Alweg-Bahn“ daher das „schnelle Band“ stündlich 15 Meter weiter wachsen. In Brasilien und Britisch-Kolumbien (Kanada) werden bald die ersten dieser Bahnen gebaut.



Zweiwagen - Doppelzug in Fahrt








Fahren wir morgen mit dieser Bahn?




Der erste Alweg-Zug in Originalgröße hielt gestern am Hochbahnhof auf einem Acker bei Fühlingen. Der Zug, der zur Zeit aus zwei Zellen besteht, kann beliebig verlängert werden.




Ein paarmal fuhr das neue Verkehrsmittel die 1,8 km lange Probestrecke auf und ab. Es ist möglich, den Fahrbalken in allen Höhen zu bauen. Auf unserem Foto überquert er die Neußer Landstraße.




Start in die Zukunft

Keine Utopisten, sondern nüchterne Ingenieure haben diesen Fahrzeugtyp entwickelt“, schrieb der Stern vor fünf Jahren, als es ihm gelang, das geheimnisvolle Treiben auf dem Gelände Köln-Fühlingens zu enthüllen. In diesen Tagen nun begann der Konkurrenzkampf der so belächelten Einschienenbahn gegen unser unwirtschaftliches altes Eisenbahnsystem. Der erste Probezug raste über die 2 km lange Teststrecke.




Unser Bild zeigt das Herzstück der Erfindung, das Fahrwerk. Die Wagen laufen auf lärmverhindernden Luftreifen wie Roller. Seitenräder, die federn, halten sie fest auf der Schiene.




Das Recht der ersten Fahrt blieb dem schwedischen Industriellen Axel Wenner Gren vorbehalten. 20 Millionen Mark gab er für die Entwicklung und Erprobung der Bahn aus




Für hundert Personen bietet jeder Wagen Platz. Die ersten Alweg-Züge werden allerdings in Brasilien fahren. Unsere Behörden bleiben noch vorsichtig im alten Gleis





Ó Copyright 2001, wisoveg.de
Ó
Copyright 1999, 2000 Sammlung Otterbach
Ó Copyright 1999, 2000 Rheinland-Team