Kölnische Rundschau vom 3.4.58

Alweg - Nur verzögert

„Bahnprojekt in Sao Paulo ist nicht gescheitert“

Das Projekt einer ALWEG-Bahn in Sao Paulo (Brasilien) sei nicht als gescheitert anzusehen, erklärte die ALWEG-Corporation in Köln am Montag. Der Bau sei bisher lediglich durch Finanzierungsschwierigkeiten verzögert worden. Die Paulistaner Verkehrsgesellschaft habe sich der ALWEG-Corporation gegenüber vertraglich verpflichtet, neben den Gesamtkosten des Projekts von 630 Mill. DM als Sicherheit für jeden Bautag mindestens 25.000 bis 30.000 DM zu hinterlegen. Dies sei jedoch noch nicht erfolgt, daher habe man mit dem Bau der Bahn noch nicht begonnen. Von einer Annullierung des vertraglich gesicherten Bauauftrages könne nicht die Rede sein, erklärt die Kölner Gesellschaft.

Der Bürgermeister von Sao Paulo hatte am 27. März erklärt, daß die Zustimmung zu dem Angebot einer deutschen Firma auf den Bau einer ALWEG-Bahn in Sao Paulo rückgängig gemacht worden sei. Das Angebot für den Bau der Bahn war 1955 von der ALWEG-Corporation, Köln, angefordert worden.



Kölnische Rundschau vom 30.3.58

Sao Paulo baut keine Alweg-Bahn

Zustimmung zum Angebot einer Kölner Firma rückgängig gemacht

Rio de Janeiro, 29. März (vwd) Der Bürgermeister von Sao Paulo hat die Zustimmung zu dem Angebot einer deutschen Firma auf den Bau einer Alweg-Bahn in Sao Paulo wieder rückgängig gemacht.

Das Angebot für den Bau der Bahn war 1955 von der Alweg-Forschungs-GmbH in Köln angefordert worden, und es bestanden berechtigte Aussichten auf Annahme. Im Januar 1957 hatte die Gesellschaft bekanntgegeben, das Angebot sei von der Stadtverwaltung Sao Paulos angenommen worden. Man erwarte noch im selben Monat den Abschluß eines Vertrags.

Die Offerte der Firma hatte einen Wert von 650 Millionen DM und sah den Bau eines Einschienenbahn-Systems über eine Strecke von 63 Meilen vor. Die raumsparende Alweg-Bahn sollte das Wohnungsbauproblem in der zweitgrößten Stadt Brasiliens lösen helfen.

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