Nahverkehrspraxis 57
(57 oder 37 - Ausgabe Herbst oder Winter 57)

Alwegbahn fährt auf Luftreifen

Eine wesentliche Entlastung im Straßenverkehr und mehr Fahrkomfort bringt die von der Alweg - Forschungs - GmbH in Fühlingen bei Köln entwickelte Alwegbahn, deren erster Stadtbahnzug vor einiger Zeit (siehe NAHVERKEHRSPRAXIS, Augustheft) vorgeführt wurde. Dieses neuartige Verkehrsmittel, das als Einschienenbahn auf einem Betonbalken mehrere Meter über dem Erdboden läuft und damit eine erhebliche Raumersparnis mit sich bringt, ist mit Luftreifen ausgerüstet, die einen verbesserten Fahrkomfort ermöglichen.



Die Konstruktion im Querschnitt

Die technisch nicht einfache Aufgabe, Trag- und Führungsreifen für die Aufhänge- und Fahrvorrichtung zu entwickeln, haben die Reifenkonstrukteure der Continental Gummi - Werke Aktiengesellschaft Hannover in engem Zusammenwirken mit der Forschungsgruppe der Alwegbahn gelöst. Jeder Wagen läuft auf in zwei Achsen gelagerten vier Tragreifen in Zwillingsanordnung mit einem Luftdruck von 12 atü (Größe 13.00 - 20 eHD verstärkt). Für die hohen Beanspruchungen, denen der Zug durch Belastung und Geschwindigkeit ausgesetzt wird, hat man besondere Felgen (Größe 8,5 - 20) konstruiert. Weiter besitzt jeder Wagen vier horizontale Führungsreifen mit 10 atü Luftdruck (8,25 - 15 bzw. 7.50 - 15 eHD Tieflader), welche die seitlichen Kräfte aufnehmen. Bei Geradeausfahrt sind diese seitlichen Luftreifen nur leicht an den Tragbalken angepreßt, während die Belastung beim Stillstand des Fahrzeugs in der Kurve und bei Auftreten ungünstiger Windverhältnisse stark ansteigt. Entsprechend mußten auch hierfür besondere Felgen (Größe 6,5 - 15) konstruiert werden. Als Sicherheitsvorrichtung wurden bei den Tragreifen und auch bei den seitlichen Führungsreifen vollgummibereifte Notlaufrollen (Größen 4.55/100 - 305 bzw 4.05/130 - 305) angebracht, die in Aktion treten, wenn die Trag- bzw. Seitenführungsreifen Luft verlieren.

Die mit Erfolg durchgeführten Probefahrten erwiesen die Vorzüge der Luftbereifung, die wesentlich besser federt und damit ruhiger fährt, die Fahrgeräusche so stark vermindert, daß die Bahn im Großstadtverkehr kaum zu hören ist. Sie ermöglicht außerdem einen schnellen Anzug und plötzliches Bremsen

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