Kölner Stadt- Anzeiger

Zeitungsausschnitt vom 9. Juli 1957

Alweg - Bahn in natürlicher Größe

Ein aus zwei Wagen bestehender Alweg - Stadtbahnzug in Originalgröße ist in diesen Tagen auf dem Alweg - Versuchsgelände der "Einschienenbahn" in Köln - Fühlingen eingetroffen. Wie die Alweg - Gesellschaft mitteilte, ist das Wagenpaar bereits auf den als Leitschiene dienenden Betonbalken auf der 1,8 km langen Versuchsstrecke aufgesetzt worden. Die Strecke ist aber erst in einigen Wochen in ganzer Länge befahrbar, weil jetzt noch nicht alle elektrischen Installationen angebracht sind. Der etwa 30 m lange elektrisch betriebene Stadtbahnzug soll bei einem Fassungsvermögen von etwa 200 Fahrgästen, das durch Aneinanderkoppeln von mehreren Wagenpaaren beliebig erweitert werden kann, eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/st erreichen. (Inw)

 

Kölner Stadt - Anzeiger

Zeitungsausschnitt mit Bild vom 10. Juli 1957

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Erste Alweg - Bahn in natürlicher Größe auf der Schiene

Solange das Versuchsgelände der Alweg - Bahn in Köln - Fühlingen besteht, so lange ist bei diesem Gelände geheimnisumwittert gewesen. Die dichten Hecken, eine schmale Pforte und der unerbittliche Wächter taten das ihre, um Gerüchte über diese neuartige Bahn in die Welt zu setzen. Nachdem der schwedische Industrielle Axel Lenart Wenner-Gren (die Anfangsbuchstaben seines Namens ergeben Alweg) schon in den vergangenen Jahren ein verkleinertes Modell auf der ersten kurzen Versuchsstrecke Probefahrten machen ließ, ist nunmehr der erste Alweg - Stadtbahnzug in natürlicher Größe auf die 1,8 Kilometer lange neue Versuchsstrecke aufgesetzt worden ( Foto). Die Höchstgeschwindigkeit dieses Original - Alweg - Zuges beträgt 80 km/st.

 

Spätausgabe - Mittag

Zeitungsartikel vom 23. Juli 1957

Start frei für die Alweg - Bahn!

Vor einer neuen Verkehrs - Epoche?
Mit 80 "Sachen" über Betonbalken

Köln, 23. Juli. Die Domstadt Köln wird heute der Schauplatz eines Ereignisses sein, das vielleicht einmal als Beginn einer neuen Epoche in die Verkehrsgeschichte eingehen wird: Die erste Alweg - Bahn der Welt in Originalgröße wird von der Alweg - Forschungsgesellschaft auf deren Versuchsgelände in Köln - Fühlingen der Öffentlichkeit vorgeführt. Bisher existierte von ihr nur ein Modell im Maßstab 1:2,5.

Bei der Vorführung der Versuchsbahn die auf einer Strecke von 1,8 km Länge noch über das eigentliche Versuchsgelände hinausgeht und eine Bundesstraße kreuzt, wird auch der Initiator und Finanzier des Alweg - Systems, der schwedische Industrielle Dr. Axel Lennart Wenner - Gren, anwesend sein.

Auf der als Stadtbahn aufgeführten Strecke soll der Zug mit einer Geschwindigkeit von achtzig Kilometer je Stunde fahren. Die Strecke besteht aus einem Betonbalken, der auf Stützen über den Erdboden geführt wird. Die Unterseite des Alweg - Triebwagens umfaßt mit den Rädern reiterförmig den Balken von oben und beiden Seiten.

Der Alwegzug setzt sich aus zwei Wagen zusammen, die elektrisch betrieben werden und etwa 80 Fahrgästen Platz bieten. Die Geschwindigkeit des Zuges, der für einen künftigen Stadtverkehr geplant ist, beläuft sich maximal auf 80 Kilometer je Stunde.

Die Alweg - Gesellschaft bemüht sich seit längerer Zeit um Aufträge zur Anlage eines ersten Stadt- oder Nahverkehrsnetzes nach ihrem System, dem sie Schnelligkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit zuschreibt. Entsprechende Verhandlungen wurden bisher unter anderem in Sao Paulo in Brasilien und in Kanada eingeleitet, ohne daß jedoch bisher feste Entscheidungen bekannt wurden.

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Unsere beiden Bilder geben einen Eindruck von der Neuartigkeit der Alweg - Bahn, wie sie auf dem Versuchsgelände in Köln - Fühlingen heute erstmals in Originalgröße der Öffentlichkeit vorgeführt wird. Das rechte Bild zeigt die Betonschiene, auf der der Zug fährt und die so ganz anders aussieht wie die gewohnten Eisenbahn- und Straßenbahnschienen. Auf dem oberen Bild ist einer der beiden Wagen zu sehen, die - als Zug zusammengekoppelt - mit 80 "Sachen" über die Versuchsstrecke gehen werden.

 

"Die Vorfahrt" von ATE

auf der IAA - Frankfurt a. M.(23.7.1957)

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Von EINER HISTORISCHEN STUNDE sprach die Presse, als am 23. Juli dieses Jahres um 16.00 in der Fühlinger Heide bei Köln die erste Fahrt der ersten Einschienenbahn der Welt stattfand. Die ALWEG - Bahn, so genannt nach ihrem schwedischen Finanzier und Initiator, dem Millionär Axel Lennart Wenner-Gren, hat zweifellos Zukunftsaussichten. Auch die ALWEG - Bahn ist mit ATE Lockheed Hydr.-Bremsen ausgerüstet.

 

Feuerreiter

Zeitungsausschnitt vom 3. August 1957

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Die Alweg - Bahn fährt! "Ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung auf dem Gebiet des Verkehrs" nannte der schwedische Millionär Axel Lenart Wennergren (Alweg), der Initiator und Finanzier des Alweg - Versuchsunternehmens, den ersten Start der Alweg - Einschienenbahn in Originalgröße auf dem Versuchsgelände in Köln - Fühlingen. Die schon seit mehreren Jahren in Köln arbeitende Alweg - Forschung hatte bisher nur Versuche mit einem kleinen Modell dieser Bahn unternommen, die als Stadtbahn gedacht ist. Jetzt wurde Vertretern der in- und ausländischen Presse zum erstenmal ein Alweg - Zug in Originalgröße vorgeführt, der im 80 - km - Tempo die Versuchsstrecke befuhr. Sie besteht aus Stahlbetonbalken, die auf Betonstützen ruhen, und überkreuzt die Bundesstraße Köln - Neuß, so daß auch Hunderte von nicht geladenen Gästen die erste Fahrt der Alweg - Bahn beobachten konnten. Die ebenfalls in Originalgröße gehaltene Versuchsstrecke ist 1800 Meter lang. Eine Doppelfahrbahn mit den dazugehörigen Weichen ist zur Zeit im Bau.

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Der Bahnhof der Versuchsstrecke, erster rechts Axel Wennergren
Aufnahmen: dpa

 

 

Stern-Illustrierte

Zeitungsausschnitt vom 3. August 1957

Die Alweg - Bahn drehte bei Köln ihre ersten Proberunden

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Ein Blick genügt, um die Überlegenheit der Alweg - Bahn zu erkennen: Kein kostspieliger Landverbrauch für Gleisanlagen, keine Todesfallen in Form von unbeschrankten Bahnübergängen, dazu geringe Kosten. Die Herstellung eines der 15 m langen und 80 cm breiten Schienenstücke dauert nur fünf Stunden, montiert ist es in einer Stunde. Der erste Probezug, den man von einer Rampe aus besteigt (Bild rechts), ist für den Stadtverkehr gedacht und fährt 80 km/st. Fernzüge, die noch entwickelt und aus mehreren Einzelwagen zusammengestellt werden, sollen 300 km/st erreichen

 

Illustrierte "Quick"

10. August 1957

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DIE WELTWOCHE

Zürich den 1. November 1957 / 25. Jahrgang / Nr. 1251 - Seite 27

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ALWEG auf einer Schiene

Vorortsbahn erreicht 85 km / h - Viel billiger als eine Untergrundbahn - Sao Paulo hat keine Angst -    Zürich - Kloten, eine Schweizer ALWEG - Strecke

"Meine Herren! Die Verkehrssituation in allen Städten der Welt wird immer schlimmer. Die konventionellen Transportmittel Tram, Auto- und Trolleybus genügen nicht mehr, unsere Strassen sind ständig verstopft. Wertvolle Zeit geht verloren. Untergrundbahnen können die Strassenzüge der Städte wohl entlasten, sind aber sehr teuer. Ich beauftrage Sie daher, meine Herren, innert möglichst kurzer Frist ein Verkehrsmittel zu konstruieren, das schneller, sicherer, leiser, aber auch rentabler ist als alles, was heute auf unseren Strassen verkehrt."

Ein alter Herr mit Ideen

So oder ähnlich mag der schwedische Multimillionär Dr. Axel Lennart Wenner-Gren im Jahre 1951 seinen Auftrag an eine Gruppe deutscher Ingenieure formuliert haben. Der heute 75jährige Schwede - unter anderem Gründer des weltumspannenden Electrolux - Konzerns und Mehrheitsaktionär des Bochumer Vereins für Gusstahlfabrikation - hat aber nicht nur irgendeinen utopischen Auftrag erteilt, er hat ihn auch finanziert. Heute - knapp sieben Jahre, nachdem die Idee der ALWEG - Einschienenbahn geboren wurde - steht in Köln - Fühlingen auf dem Versuchsgelände der ALWEG - Forschungs-GmbH der erste ALWEG - Zug fahrbereit da.

Die ALWEG - Bahn - so benannt nach den Initialen des schwedischen Finanziers - ist eine Hochbahn; sie fährt im ersten Stock und entlastet damit die Strasse. Zwar hat es bereits früher Hochbahnen gegeben: Im Gegensatz zur alten Wuppertaler Hochbahn oder zur neueren Versuchsausführung im amerikanischen Houston (Texas) ist die ALWEG - Bahn aber keine Schwebebahn; sie hängt nicht an der Fahrbahn, sie "reitet" auf ihr.

Als Schienen werden Betonbalken von zirka 15 Meter Länge und 80 Zentimeter Breite verwendet. Die 28 Tonnen schweren Balken werden auf Stahl- oder Stahlbetonträgern verankert und in einer durchschnittlichen Höhe von 4,5 Metern über dem Erdboden durch die Gegend geführt. Die Wagen der ALWEG - Bahn sitzen aufgesattelt auf dem Fahrbalken, am besten vergleichbar dem Reiter, der auf dem Pferde sitzt. Zwillingsreifen, die auf dem schmalen Fahrband laufen, tragen das ganze Gewicht des 24 Tonnen schweren Wagens und besorgen den Antrieb. Neben diesen Tragrädern besitzt jeder Wagen Seitenräder: die oberen dienen der Führung, die unteren ausschließlich der Balance. Sie sind so berechnet, dass selbst bei starkem Sturmwind von einer Seite her oder ungleicher Belastung des Wagens nichts passieren kann. Bei Reifenpannen übernehmen Notlaufrollen die Funktion der Trag- und Seitenreifen: auch von dieser Seite her ist die Möglichkeit einer Betriebsstörung auf ein Minimum herabgesetzt.

Der ALWEG - Wagen besteht heute aus zwei in der Mitte zusammengehaltenen Zellen, die zusammen 200 Personen fassen, und in beliebiger Zahl angeinandergekoppelt werden können. (Geplant ist allerdings der Bau von dreizelligen Wagen.) Die Zellen sind 11 Meter lang und 3 Meter breit. Sehr komfortabel ist die innere Ausstattung, die weit über das bei Nahverkehrsmitteln Uebliche hinausgeht: umklappbare, gepolsterte Sitze, Neon - Beleuchtung, grosse Fenster, automatisch schliessende Türen usw. ermöglichen ein äusserst angenehmes Reisen auch über längere Distanzen.

1 Kilometer für 3 Millionen Fr.

Die kurze Fahrt auf der Versuchsstrecke bei Köln beweist deutlich, dass den deutschen Ingenieuren die Erfüllung aller Forderungen von Wenner-.Gren vollständig gelungen ist.

Eigenschaft Nr. 1 ist die grosse Startbeschleunigung. Innert Sekunden klettert das Tachometer auf 80 km / h. Bei der Probefahrt, an der ich teilnehmen konnte, blieb die Nadel bei 84 km/h stehen. Das tatsächliche Leistungsvermögen liegt höher, kann aber im Stadtverkehr nicht ausgenützt werden, da die Haltestellen sich in zu kleinen Abständen folgen.

Eigenschaft Nr. 2 ist die Geräuschlosigkeit sowohl für den Passagier, der kaum ein leises Sausen der Motoren vernimmt, wie auch für die in der Nähe einer ALWEG - Strecke wohnende Bevölkerung. Die Antriebsart Gummi auf Beton garantiert ein erschütterungs- und lärmfreies Fahren.

Eigenschaft Nr. 3 ist sodann das bestechende sichere Gefühl während jeder Phase der Fahrt. Die Idee, der Zug könnte jemals aus dem Geleise springen oder zusammenstossen, kommt überhaupt nicht auf.

Die Erfüllung der vierten Forderung, die neue Bahn müsse rentabler sein als die bisherigen Systeme, hat mehr Schwierigkeiten gemacht, aber die deutschen Ingenieure haben auch diese Hürde überwunden. Ein Kilometer Doppelfahrbahn der ALWEG - Bahn kostet heute knapp drei Millionen Franken. Für die gleiche Strecke Untergrundbahn muss man heute 18 bis 25 Millionen, für die gleiche Strecke Unterpflasterbahn zwischen 14 und 18 Millionen aufwenden. Aber nicht nur die Anlagekosten, auch die Betriebskosten - soweit sie sich heute überhaupt schon berechnen lassen - sind geringer, gegenüber der Strassenbahn schätzungsweise um 20 Prozent.

Sao Paulo und Westkanada

Wer meint, dass diese deutsch Pionierleistung gerade in Deutschland auf ein grosses Echo gestossen sei, täuscht sich. Man wartet vorerst einmal ängstlich ab, wie die Erfahrungen im Ausland sind. Denn soviel steht fest: die ersten ALWEG - Bahnen wären nicht in Deutschland gebaut. Aber auch das übrige Europa ist durch die Initiative Südamerikas aus dem Rennen geworfen worden.

Im vergangenen Jahr haben die ALWEG - Leute in Sao Paulo, der sich immer weiter ausdehnenden brasilianischen Millionenstadt, gegen die gesamte Konkurrenz der konventionellen Zweischienenbahn den Wettbewerb für ein neues Schnellverkehrsnetz eindeutig gewonnen. Die Länge dieser Bahn soll 100 Kilometer, davon 15 Kilometer unter der Erde, betragen.

Ein anderes Projekt stammt aus der Provinz Britsich - Kolumbien in West - Kanada. Dort will Axel L. Wenner-Gren ein Gebiet von 100000 Quadratkilometern mit der ALWEG - Bahn erschliessen. Diese Bahn soll nicht in erster Linie Menschen, sondern Uran, Zink, Blei, Kupfer, Kohle, Gold, Asbest, Oel usw. transportieren. Für dieses Projekt will man nicht Gummiräder auf Betonschienen, sondern Stahlräder auf Stahlschienen laufen lassen. Dieses System macht zwar erheblich mehr Lärm - aber wen stört das schon in der kanadischen Wildnis? Hauptsache ist die Geschwindigkeit, mit der die Erze zur Verhüttung gelangen. Die Ingenieure glauben, für diese Bahn ein Stundenmittel von gegen 350 km/h annehmen zu können.

Aehnliche Pläne bestehen für eine sogenannte Ruhrbahn, die die wichtigsten Industriezentren des Ruhrgebiets berühren und vorwiegend zum Kohlentransport verwendet werden soll.

Die ALWEG - Bahn in der Schweiz !

Vorderhand steht aber noch immer die Planung im Vordergrund: der Pförtner am Eingang zum Versuchsgelände, auf dem über 100 Personen beschäftigt sind, hat alle Hände voll zu tun, seit der erste Start mit dem Normalmodell erfolgreich verlaufen ist. Fast jeden Tag melden sich Interessenten aus aller Herren Ländern. Verkehrsfachleute lassen sich von den Vorteilen einer Eisenbahn im ersten Stock überzeugen, Schulkinder möchten ein Stück Jugendromantik erleben, Zeitungsleute wollen Auskünfte erhalten.

Merkwürdig lau ist dagegen die Reaktion aus der Schweiz: obwohl es nach Köln von der Schweiz aus keine Weltreise ist, sind die Schweizer Besucher an einer Hand abzuzählen. Dabei bietet das neue ALWEG - System doch gerade für unser Land bedeutende Vorteile. Man denke nur an die zahlreichen Vorortbahnen oder kleinen Ueberlandbähnchen, die von einer Umstellung auf das ALWEG - System nur profitieren würden.

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So reitet der Zug auf seiner Betonschiene: die beiden oberen Räder tragen und treiben, die seitlichen Räder halten und führen. Die "Lebensdauer" der Reifen beträgt 150 000 km.

So könnte ich mir ohne weiteres vorstellen, dass an Stelle der holperigen Forchbahn von Zürich aus in wenigen Minarett der schnittige ALWEG - Zug die Höhen der Forch gewinnen würde. Oder wer würde Bedauern haben, wenn die über den Mutschellen führende Bremgarten - Dietikon - Bahn dem ALWEG - Zug Platz machen müsste?

Geradezu ideal wäre der Bau einer ALWEG - Bahn für die Strecke Kloten - Flughafen nach Zürich - Hauptbahnhof: die lange Carfahrt durch die meist verstopften Strassen in die City würde durch eine kurze Bahnfahrt ersetzt.

Ob Zürich, ob irgendeine Schweizer Stadt die grossen Möglichkeiten, die die ALWEG - Bahn bietet, nützen wird?

Werner Leibacher

 

Verkehr und Technik

Kurzbericht - Umschau (1957)

Alweg - Bahn für Sao Paulo

Die modernste Schienbahn der Welt wird die brasilianische Stadt Sao Paulo erhalten. Es ist die Einschienenbahn der Alweg - Gesellschaft in Köln. Die Alweg - Gesellschaft teilte mit, daß sie mit dem Bau eines Stadtbahnnetzes von insgesamt 100 km Länge beauftragt worden sei.

Sao Paulo ist eine der modernsten Städte Süd-Amerikas. Die Verkehrsverhältnisse sind, wie "Verkehr und Technik" (VuT) durch seinen ständigen dortigen Mitarbeiter wiederholt berichten konte, in der sehr schnell wachsenden Stadt nahezu katastrophal. Die Straßenbahnen und Busse, die jährlich 700 Millionen Fahrgäste befördern, reichen bei weitem nicht mehr aus. Wartezeiten für die Fahrgäste von einer bis zu zwei Stunden (!) an den haltestellen sind alltäglich. Die Verwaltung der 3-Millionen-Stadt hat sich nun zum Bau dieser modernen Stadtbahn entschlossen.

Die Alweg-Gesellschaft, die - wie VuT mehrfach berichtet - seit mehreren Jahren auf einem Versuchsgelände bei Köln an der Entwicklung und Erprobung des Einschienenbahnsystems erfolgreich arbeitet, soll nun den Bau der Bahn in Sao Paulo übernehmen. Die Gesamtbaukosten betragen rd. 650 Millionen DM. Mit der Fertigstellung des Stadtbahnnetzes, das nur zur Hälfte als Hochbahn geplant ist, während der andere Teil als kombinierte Oberflächen- und Untergrundbahn verläuft, wird in sechs Jahren gerechnet.

h.a.

 

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