Quadrath-Ichendorf - Dorotheen-Hütte



Im Juli 1981 fand in Quadrath-Ichendorf in der Jenseitsstraße ein Räumungs- und Sonderverkauf statt.

Ausländische Billigkonkurrenz und das Vordringen der Kunststoffindustrie bedrängten die traditionellen rheinischen Glashütten. Mit dem Schrumpfen der Absatzmärkte verkleinerte sich die heimische Glasindustrie.

Die Dorotheenhütte hatte ihre Produktion eingestellt. Der letzte Tag der offenen Tür mit Besichtigung war der 31.7.81.



Die Dorotheenhütte in der Jenseitstraße 1981
Bilder: Sammlung Ottaviano Bernacchi

Das letzte Zeugnis der Quadrather Glasindustrie
Digitalfoto Wisoveg vom 4.4.2002



15 Öfen in runder Anordnung befanden sich in der Fabrikationshalle. In der Mitte wurde der Ausschuß gesammelt, der teilweise wieder eingeschmolzen wurde. Oben befindet sich die Belüftung.




Kleine Glaskunde:

Glas wir aus Quarzsand, Pottasche, Natron, Calzium, Kali und Bleioxyd hergestellt. Je nach Prozentsatz der einzelnen Bestandteile wird eine höhere Glasqualität erzielt. Bei Bleiglas wird Mennige statt Kalk zugesetzt. Kalk gibt dem Glas Härte und Glanz. Zur Herstellung von Kristallglas nimmt man Pottasche statt Soda.

Der Anteil von Quarzsand beträgt 65 - 75 %. Weitere Anteile: Pottasche bis 15 %, Natron 5 bis 10 %, Kali 10 %, Bleioxyd 20 % und Calcium 5 %.

Glasproduktion geht wahrscheinlich auf Ägypten zurück.
Das Jahr 1500 v.Chr gilt für die Glasherstellung als nachgewiesen, obwohl man Glasperlen und schon aus der Zeit von 4000 v. Chr. Fand. Um 3000 v. Chr. hatte man Kenntnis von Glasherstellung in Mesopotanien und im Kaukasus.
Im Mittelmeerraum verbreiteten sich Glasvasen zu dieser Zeit.
Glasperlen gab es in Deutschland in der Hallstattzeit (621 v.Chr.)

In Köln und Trier (50) werden durch die Römer Glasmachereien eingerichtet. Um 100 spricht man von der Kölner Glasherstellung. Kirchenfenster aus Glas werden um 591 erwähnt. Um 1100 gibt es erste Spiegel in Deutschland.
Ab 1400 gibt es in Deutschlands Wohnhäusern Glasfenster.

Ottaviano Bernacchi 1981 an einem seiner letzten Arbeitstage. Hier transportiert er das vorbereitete Sand-, Pottasche- und Natrongemisch zum Schmelzofen.





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