Köln-Bonner Eisenbahnen |
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Flinkere
Lebensader des Vorgebirges reicht bis zum
Empfangsraum Bonns |
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Bonn. Die Lebensaderdes Vorgebirges fährt jetzt moderner, schnelle und komfortabler, meinte der Vize-Bürgermeister der Stadt Bornheim, Peter van den Berg, zur Eröffnung des Stadtbahnbetriebes auf dem Teilstück der Linie 18 zwischen Bonn und Brühl-Schwadorf. Mit Platzkonzert und Sirenengeheul begann das Festprogramm am Samstag um 10 Uhr in Bornheim. Der mit Girlanden geschmückte und mit Ehrengästen beladene nagelneue SWB-Stadtbahnzug setzte sich pünktlich um 12 Uhr in Bewegung. Im unterirdischen Bonner Nahverkehrsbahnhof, der neuen Endstation der Linie 18, nahmen die Bonner mit Oberbürgermeister Dr. Hans Daniels an der Spitze den Sonderzug in Empfang. Schon vor der Jungfernfahrt in Bornheim erinnerte der Kölner OB Norbert Burger, Ausichtsratsvorsitzender der Köln Bonner Eisenbahn AG (KBE), an die lange Geschichte der Vorgebirgsbahn. Die Bahn die zum ersten Mal am 1. August 1897 zwischen Bonn und Brühl fuhr, wurde als Feuriger Elias schnell in die Herzen der Fahrgäste geschlossen. Ab 1936 fuhren dann die ersten rot-gelben KBE-Wagen. Durch stark sinkende Fahrgastzahlen und ihre verschlechterte wirtschaftliches Lage in den letzen Jahren habe die KBE an Ansehen verloren. Darauf wies der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtbahngesellschaft, Kölns Verwaltungschef Kurt Rossa, hin. Aufgrund des großen Erfolgs mit der Umstellung der Rheinuferlinie 16 auf Stadtbahnbetrieb, beschlossen die Verantwortlichen schon vor der Fertigstellung der Umbauarbeiten bis Köln schon ein Teilstück mit Stadtbahnwagen in Betrieb zu nehmen, um Fahrgäste und Ansehen der KBE zurückzugewinnen. Dafür wurden auf dem 15,9 Kilometer langen Südteil bis jetzt 28,1 Millionen Mark investiert. Auf dem Bonner U-Bahnsteig sprach Dr. Daniels von einem Meilenstein auf dem Weg zur Humanisierung des öffentlichen nahverkehrs. Nach der geplanten Sanierung im Bonner Bahnhofsbereich, so Daniels weiter, soll diese Zone der Bonner Innenstadt zum Empfangsraum der Bundeshauptstadt werden. Durch die Einführung der Linie 18 in den Bonner Tunnel haben die Fahrgäste direkte Umsteigemöglichkeit auf die Linien 3, 16, S und H. Wenn im Herbst nächsten Jahres auch das zweite Teilstück der Linie 18 von Schwadorf bis Köln umgestellt ist, stehen zwischen Bonn und Köln zwei Stadtbahnlinien zur Wahl. Die Fahrzeitverkürzung auf der Vorgebirgsroute beträgt dann 20 Minuten, zwischen Bonn und Brühl-Schwadorf jetzt schon acht Minuten. Sollte sich herausstellen, so der technische Werkleiter der SWB, Gerhard Schürmann, daß der Hauptfahrgastanteile der Linie 18 in Richtung Regierungsviertel weiterfährt, werden die Stadtwerke prüfen, die Linie 18 im Bonner Netz weiterfahren lassen. Ein in Bonn bislang unbekannter Komfort auf der Vorgebirgsstrecke: Fahrscheinautomaten in den Stadtbahnwagen der Linie 18. Der Fahrgast kann im Wagen Einzel- und Tagesfahrscheine lösen, jedoch keine Mehrfahrtenkarten. Die im Wagen gekauften Fahrscheine sind automatisch entwertet. Zwar stehen noch viele Arbeiten an Bahnsteigen aus, auch die Bonner Hochbahnsteige sind noch nicht fertig und die Fahrgäste nach Köln müssen noch ein Jahr lang in Schwadorf umsteigen; dennoch hoffen die Verantwortlichen, daß sich die Teilumstellung schon im Probejahr auszahlt und das Fahrgastaufkommen wieder kräftig ansteigt. |
Die Jungfernfahrt begann in Bornheim: Der Stadtbahnzug der Linie 18 wurde später in Bonn von OB Hans Daniels, Stadtwerkechef Reiner Schreiber und vom Kölner OB Norbert Burger empfangen.
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Aus: Bonner Rundschau vom 28.
Oktober 1985 |
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Slg. H. Eidam Köln |