Verlassen, aber gut einsehbar
lag am Besichtigungstag die stillgelegte Brikettfabrik Carl
unweit des Wasserturmes am nordwestlichen Siedlungsrand. Zum
Zeitpunkt der Aufnahmen herrschte noch Unklarheit über
Abriss oder museale Weiternutzung des Objektes. Faszinierend ist
die Ziegelsteinbauweise des in den Jahren 1905 bis 1907
errichteten Gebäudes, das früher wie heute eine
Landmarke der Frechener Braunkohlenindustrie darstellt.
Lage des Fabrikgeländes
Blick
aus Richtung Frechen auf die stillgelegten Fabrikgebäude.
Bei der Straße handelt sich um die Philipp-Faßbender-Straße
(Blickrichtung nach Süden), die zum damaligen Zeitpunkt noch
namenlos war.
Phillip Fassbender
(1882-1959), seit 1912 Ingenieur der Rheinischen
Aktiengesellschaft für Braunkohlenbergbau und
Brikettfabrikation (RAG), leitete ab 1931 die Frechener Werke und
Tagebaue, so auch die Brikettfabrik Carl. Er trug wesentlich zur
modernen Betriebsführung bei, wie zum Beispiel mit der
Einführung von Großraumkohlenzügen auf
Normalspurstrecken.
(Quelle: Volker H.W. Schüler: Die
Clarenberg Actien-Gesellschaft für Kohlen und Thonindustrie
zu Frechen bei Köln, in: Frechener Geschichtsverein e.V.:
Jahrbuch 2005. S.106)
Foto: 5. Dezember 1999 - Heinrich
Klein
Die
Südseite der Fabrik vom Rosenhügel her
gesehen. Foto: 5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Zweite
Ansicht vom Rosenhügel her gesehen. Foto: 5. Dezember
1999 - Heinrich Klein
Brachland
vor Wasser- und Fernsehturm von der Phillip-Fassbender-Straße
her gesehen Ende der 90er Jahre. Foto: 5. Dezember 1999 -
Heinrich Klein
Gleisanlagen
Nicht
minder interessant sind die umfangreichen Gleisanlagen. Die
unteren Fotos zeigen die Schienen innerhalb und außerhalb
des Fabrikgeländes.
Die
folgenden Bilder zeigen die einzelnen Gleise, die von dem
nördlichen Rangierbahnhof her kommend ins Werk führen
und sich dort verzweigen. Foto: 5. Dezember 1999 - Heinrich
Klein
Die
Gleisverzweigung im westlichen Fabrikgelände von Norden her
gesehen. Foto: 5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Das
Foto zeigt das rechte mittlere Anschlussgleis von Norden aus
gesehen. Im Hintergrund befinden sich die Dachaufbauten des
Trocken- und Presshauses. Foto: 5. Dezember 1999 - Heinrich
Klein
Das
mittlere Gleis von Norden her gesehen. Foto: 5. Dezember 1999
- Heinrich Klein
Das
linke mittlere Gleis von Norden her gesehen. Foto: 5.
Dezember 1999 - Heinrich Klein
Die
innerbetriebliche Fortführung des linken Betriebsgleises.
Foto: 5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Ansicht
vom Eingangsbereich ins Betriebsgelände. Foto: 5.
Dezember 1999 - Heinrich Klein
Bahnübergang
Vom
Fabrikgelände links her kommend führten die fünf
Anschlussgleise in den Rangierbahnhof über den Rosmarweg.
Die Lage der Straße ist zwischenzeitlich verändert
worden. Der Abschnitt zwischen Rosmarstraße und der neuen
Straße Zur Grube Carl heißt heute Zum
Bellerhammer und erinnert an die frühere vor der
Schaffung der Marke Union in der Fabrik Carl
produzierte Brikettmarke. Auch wurde die Grube Carl selbst so
genannt. Foto: 5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Blick von Norden
Vom
nördlich gelegenen Rangierbahnhof aus gesehen ergibt sich
der Blick auf den gesamten Fabrikkomplex der Grube Carl. Alle
Anlagen vor dem Trocken- und Presshaus im Hintergrund sind heute
(2008) abgeräumt und zum Teil wieder bebaut. Foto: 5.
Dezember 1999 - Heinrich Klein
Blick
von Norden auf den westlichen Fabrikabschnitt Foto: 5.
Dezember 1999 - Heinrich Klein
Blick
von Norden auf den östlichen Fabrikteil. Foto: 5.
Dezember 1999 - Heinrich Klein
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- Zeittafel
(Auszug
aus: mana Projektmanagement, Köln / SEV, Köln:
Attraktive Loftwohnungen im Industriedenkmal; Download des
gesamten Flyers: Informationen
zur Grube Carl im Wandel) -
- 1905
Heinrich
Daelen gründet die Grube Carl auf einem über 60
Millionen Quadratmeter großem Grubenfeld, benannt nach dem
ersten Besitzer, Carl Sutor.
-
- 1907
Die
Grube Carl produziert die ersten Briketts. -
- 19281930
Verdoppelung
der Kapazität mit inzwischen 6 Fabrikgebäuden,
darunter das beeindruckende Trocken- und Pressenhaus. -
- 1945
Einer
der zahlreichen Bombenteppiche zerstört Teile der Anlage,
das alte Pumpenhaus und der Brikettschuppen brennen ab. Bereits
im selben Jahr wird der Betrieb wieder aufgenommen. -
- 1954
Die
Bergarbeitersiedlung Grube Carl entsteht. -
- 1995
Durch
neue Energieträger wie Heizöl und Erdgas hat sich der
Brennstoffmarkt grundlegend gewandelt. Der Betrieb der Grube
Carl wird nach 90 Jahren eingestellt. -
- 20042005
In
Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde haben die Stadt
Frechen und die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) die
historische Anlage zum Industriedenkmal erklärt und zur
Restaurierung freigegeben. Die SEV GmbH erwirbt zunächst
das Gebäude des Nassdienstes und im folgenden Jahr das
gesamte Industriedenkmales mit dem Trocken- und Pressenhaus, dem
Niederdruckkesselhaus und der übrigen Fabrikgebäude. -
- Fabrik
-
Die
Diskussion um den Erhalt der kleineren Hallen und Gebäudeteile
für Denkmalzwecke war jahrelang umstritten. Man hatte in
den 90er Jahren vorläufig alle Gebäude und
Einrichtungen im Originalzustand belassen.
Im Zentrum der Anlage befindet
sich das auch heute noch erhaltene Trocken- und Presshaus mit den
markanten Dachaufbauten. Die meisten Nebengebäude blieben
nicht erhalten.
Alle Fotos: 5. Dezember 1999 - Heinrich
Klein
Rangierbahnhof
Die folgenden Fotos zeigen den
Blick von der Crube Carl her auf das Rangiergelände
unmittelbar hinter dem heute anders verlaufenden Rosmarweg in
Richtung Norden.
Nordwestlicher
Gleisverlauf mit Blick in Richtung Norden - Die Bebauung im
Hintergrund markiert den Verlauf des Grefrather Wegs bzw. der
Straße Am Wasserturm.
Fotos:
5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Nordöstlicher
Gleisverlauf mit Blick Richtung Norden und auf das Waagegleis
rechts. Alle Gleisanlagen waren zum Zeitpunkt der Aufnahme noch
elektrifiziert. Foto: 5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Links
das Waagegleis und rechts der Prellbock des nach Norden
verlaufenden Abstellgleises. Foto:
5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Das
von Norden kommende Abstellgleis endet vor dem Rosmarweg. Foto:
5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Das
Waagehaus befindet sich in einem noch nahezu intaktem Zustand.
Lediglich die Scheiben fehlen. Foto:
5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Auch
der Waagebereich ist noch relativ unversehrt. Foto:
5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Innendetails
des Waagenhauses Foto:
5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Nordöstlicher
Abschnitt mit Gleiszusammenführung in Richtung Grefrather
Weg. Foto: 5.
Dezember 1999 - Heinrich Klein
Nordwestlicher
Abschnitt der Gleiszusammenführung. Foto:
5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
Einfahrt in den Rangierbahnhof von
Norden
Dieses
Dokumentationsfoto entstand vom Grefrather Weg aus. Der einst
dort befindliche Bahnübergang war schon zurückgebaut.
Die Strecke verlief früher in Richtung Norden in einer
Schleife zum heutigen HGK-Anschussgleis der Frechener Quarzwerke.
Gut sichtbar ist der Einschnitt mit Blick in Richtung Süden.
Foto: 5. Dezember 1999 - Heinrich Klein
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