Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn


Grube Carl - Dokumentationsfotos 2001 und 2007
von Heinrich Klein, Bergheim und Herbert Eidam, Köln



Abrissarbeiten - 2001

Auf dem Gelände und im Umfeld der ehemaligen Brikettfabrik Grube Carl (1905/07 - 1995) fanden in den letzten Jahren umfangreiche Baumaßnahmen statt. Von der L 277 aus wurde über einen neuen Kreisel und die Straße Zur Grube Carl eine Anbindung an den neuen Stadtteil geschaffen. So konnte die enge Rosmarstraße entlastet und eine leistungsfähige Erschließung des Gebiets geschaffen werden. Jahrelang war die Infrastruktur der an Benzelrath angrenzenden Siedlung nicht weiter entwickelt, hatten Altlasten und Entscheidungswege Sanierung und Erweiterung der Umgebung am alten Benzelrather Wasserturm verkompliziert. Schließlich erfolgten umfangreiche Diskussionen und konkrete Planungen zur Erhaltung, Teilerhaltung und Abriss der besonders hervorstechenden Architektur der aufgegebenen Industriebauten.


Am 16. September 2001 sind waren die Gleise gerade entfernt. Gebäude, Hallen, Gerüste und Anlagen stehen noch. Die Blickrichtung ist von Nord nach Süd.


Das ehemalige Gleisbett und die Fahrleitungsmasten zeugen unmittelbar von der aktiven Zeit der Brikettfabrik.
Foto: 16. September 2001 - Heinrich Klein, Bergheim


Nach dem Rückbau der Gleise und Entschottern der ehemaligen Gleisbette gibt es am Wochenende erstmal Pause, bevor die die weiteren Rückbauarbeiten beginnen können.
Foto: 16. September 2001 - Heinrich Klein, Bergheim


Das obere und das untere Bild zeigen den Zustand im Jahr 2001 und in den 70er Jahren.
Foto: 16. September 2001 - Heinrich Klein, Bergheim


Erinnerung an die Zugförderung in den Brikettfabriken: Die sogenannten EL2-Loks (Achsfolge Bo' Bo'; 4*275kW 90-100t, SSW Henschel) fuhren im Gegensatz zu den anderen Maschinen (6.000 Volt Wechselstrom netzweit) mit 1.200 Volt Gleichstrom. Die Loks galten als sehr robust und wurden ab 1949/50 in sehr großer Stückzahl hergestellt. Rheinbraun hat insgesamt 12 dieser Fahrzeuge eingesetzt.
Auch im damaligen Ostblock (Ostdeutschland, Polen, UdSSR) und in China waren sie beheimatet. Alleine in der DDR fuhren über 600 solcher Loks, die von LEW Henningsdorf gebaut wurden.
Foto: Dokumentationsfotografie Andreas Otterbein, RIM


Kohlebahnzug bei Grefrath mit EL 2
Foto: Dokumentationsfotografie Andreas Otterbein, RIM


Der gegenüberliegende ehemalige Rangierbahnhof ist von den Aufräumarbeiten noch nicht betroffen. Die Fahrleitung hängt noch.
Foto: 16. September 2001 - Heinrich Klein, Bergheim


Nach Westen hin zeugt die Trasse südlich des Rosmarwegs noch von der ehemaligen Schienenverbindung zwischen Grube Carl und der Nord-Süd-Bahn, die später zugunsten einer ausschließlichen Anbindung in Richtung Süden aufgegeben wurde. Nach Stillegung der Verbindungskurve zur Nord-Südbahn verblieb noch ein Großteil der Strecke als Betriebsgleis und ist auch 2008 noch als Trasse zu erkennen. Unmittelbar an der Trasse befindet sich die Bushaltestelle Rosmarweg.
Foto: 16. September 2001 - Heinrich Klein, Bergheim


Seit 2007 befahren Busse der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft und ihrer Auftragsunternehmer die Stecke zur Grube Carl, die in Abänderung zu gleichlautenden Vorgängerlinie 965 nicht mehr zum Industriegebiet Frechen verläuft, sondern zum neuen S-Bahnhof Weiden West. Das Bild zeigt BM-T 834 einen Citaro in REVG-Farben der Firma Tillmann zum Einbiegen in die Hauptstraße Richtung neuer Stadtteil Grube Carl.
Foto: 28. Dezember 2007 - Herbert Eidam, Köln

Ein neuer Stadtteil entsteht - 2007

Die ursprünglichen Straßenanbindungen des Gebiets um die Grube Carl wurden bereits Anfang des 19. Jahrhunderts gekappt. Das alte Bergbaugebiet war nicht für Siedlungszwecke vorgesehen. In den 50er Jahren entstand dann ein vom großen Verkehr abseits gelegener kleiner Stadtteil neben rekultivierter Fläche und unweit vom im Jahr 2003 ausgewiesenen Naturschutzgebiet Königsdorfer Wald und etwa 800 Meter vom südlichen Teil Nord-Süd-Bahn entfernt. Diese Siedlung entstand für Bergarbeiter aus der Brikettfabrik Gruhlwerk in Brühl, deren Produktionsbereich im Jahr 1954 zur Grube Carl verlegt wurde (Hermann Beissel „Das Brikett mit dem Hammer“, Kölner Stadt-Anzeiger, 29.11.2005.)

50 Jahre später entstehen im neuen Stadtteil Grube Carl auf elf Hektar 1.850 Wohneinheiten mit Nahversorgungseinrichtungen und Freizeitanlagen auf weiteren 18 Hektar.

Zum Download: Informationen zur Grube Carl im Wandel


Grube Carl ist heute der jüngste Stadtteil Frechens.
Foto: 10. Februar 2008 - Herbert Eidam, Köln


Aus Richtung Norden vom Rosmarweg kommend bietet sich dem Besucher ein imposanter Blick auf die verbliebenen Bauten. Die Prägung des gesamten Gebiets durch die Braunkohleindustrie ist nach wie vor deutlich, zumal sich auch die Fabrik Wachtberg unmittelbarer Sichtweite - auf dem Foto im Hintergrund am Ende der Straße - befindet.
Foto: 11. November 2007 - Herbert Eidam, Köln

Zentraler Blick auf die alte Fabrik: Rechts der frühere Nassdienst, links das ehemalige Trocken- und Presshaus. Besonders markant sind die erhaltenen Förderbrücken. Insgesamt sechs Gebäude sind erhalten. Diese wurden bzw. werden hochwertig saniert und sind als Industriedenkmäler in die Denkmalliste der Stadt Frechen eingetragen.
Foto: 11. November 2007 - Herbert Eidam, Köln

Hinter der Förderbrücke in der Mitte befindet sich die alte Elektrozentrale.
Fotos: 11. November 2007 - Herbert Eidam, Köln




Die Sanierung der Elektrozentrale ist im Winter 2007 noch nicht abgeschlossen.
Foto: 11. November 2007 - Herbert Eidam, Köln


Die Förderbrücke führt vom Nassdienst (links) ins Trocken- und Presshaus (rechts) der Brikettfabrik. In beiden Gebäude wird heute gewohnt.
Fotos: 11. November 2007 - Herbert Eidam, Köln


Interessante Kombinationen von Alt und Neu animierten Hobby- und Industriefotografen, die in der Umnutzung befindlichen Fabrikanlagen abzulichten. Links die Elektrozentrale, rechts das Trocken- und Presshaus, am Ende des Weges der Nassdienst.
Foto: 11. November 2007 - Herbert Eidam, Köln


Im Bereich des neuen Marktplatzes wurden neue Stadthäuser errichtet. An dieser Stelle könnte man sich auch die Haltestelle der verlängerten Stadtbahnlinie 7 vorstellen. Geplant sind ebenfalls Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Cafés, so dass ein Stadtteil mit eigener Infrastruktur entsteht.
Foto: 11. November 2007 - Herbert Eidam, Köln





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