Euskirchen - eine kurze Chronik mit Bildern
von Andreas Kautz

Die Anfänge von Euskirchen liegen urkundlich um 870. Augstkirche lautete der Name der damaligen Siedlung fränkischer Bewohner. Die Einwohner der Siedlung rund um die Martinskirche schlossen sich zusammen mit den Einwohnern der Siedlungen Kessenich, Rüdesheim und Disternich und bauten einen Wall mit Graben um die kleine Stadt.




Euskirchen heute wie früher hatte schon immer eine strategisch wichtige Lage. Früher war es die Verbindung zwischen den Herrscherhäusern Köln und Jülich, welche immer wieder Plünderer und Soldaten durch den Ort führte. Seit der Industrialisierung ist Euskirchen, vor allem zu Kriegszeiten, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt geworden. Euskirchen erhielt am 2 August 1302 die Stadtrechte durch den Landesherrn Walram von Monschau-Falkenburg.


Das Bügeleisen


Die Marktrechte bekam Euskirchen 1322 und somit wurde die Stadt Handelsplatz für Getreide und Vieh. Der Wall wurde 1355 erweitert durch drei große Stadttore und sieben Wehrtürmen. Im Mittelalter wurde Euskirchen von mehreren Großbränden heimgesucht, die immer Menschenleben kosteten, sowie die Zerstörung zahlreicher Gebäude. Der dreißig-jährige Krieg nagte auch an der Stadt.

Der Annaturm


In jener Zeit hat sich Euskirchen nach außen nicht weiterentwickelt. An Bedeutung über die Stadttore hinaus gewann Euskirchen erst zur Zeit der Fremdherrschaft Napoleons und der Preußischen Besatzung. Die Stadt wurde an ein Straßennetz angebunden, welches die Preußen stetig und schnell ausbauten.

Das alte Rathaus

Nach dem Ende der französischen Besatzung fiel Euskirchen 1814 in preußische Hand. Im ersten Weltkrieg wurde Euskirchen mit seiner neuen Kaserne Garnisionsstadt. Euskirchen wurde 1826 zur Kreisstadt. Verbissen kämpften Zülpich und Lechenich um den gleichen Anspruch, der aber an Euskirchen ging.


Das alte Amtsgericht

Euskirchen wuchs und wuchs durch die Industrialisierung. Durch die Anbindung einer Eisenbahnlinie im Jahre 1864 waren die letzten Vorraussetzungen geschaffen Euskirchen zu einer Industrie und Handelsstadt wachsen zu lassen, in der sich immer mehr Betriebe vor allem Tuchmacher niederließen.


Hotel Joisten (50er Jahre)

Neben Tuch war die Zuckerproduktion ein gewichtiges Standbein Euskirchens, die Zuckerfabrik wurde 1879 erbaut. Auf diese Weise entstanden zahlreiche Arbeitsplätze und somit schnellten die Einwohnerzahlen in die Höhe. In der Zeit von 1878 bis 1908 verdoppelten (!) sich die Einwohnerzahlen. Die Stadtmauer mußte teilweise niedergelegt werden, um Wohnraum zu schaffen. Seitdem entwickelte sich Euskirchen, trotz der beiden Weltkriege, rasant und unaufhaltsam weiter. Heute ist Euskirchen eine moderne Kreisstadt, die zahlreiche kulturelle Angebote sowie Schulen, Sportstätten e.t.c aufzubieten hat.



Der Bahnhof um 1920

Bilder: Sammlung Andreas Kautz
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