Die
Trümmerfeldbahnen von Euskirchen |
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In den Jahren 1940
und 1941 gab es in Euskirchen jeweils jeweils 2 Bombenangriffe,
die insgesamt bei 18 Bomben 6 Todesopfer forderten. Was
allerdings sich vom 20.7.44 bis 23.2.45 tat, erklärt, daß
Euskirchen zu den am meisten bombardierten Städten in
Deutschland gehörte. Vom 20.7.44 bis 23.2.45 an wurden an 38
Tagen verteilt auf die Monate insgesamt 4612 Bomben geworfen, die
419 Todesopfer forderten. An manchen Tagen im Jahre 1945 bis zum
5. März gab es regelmäßig Bombenteppiche und man
rechnet damit, daß 11.200 Sprengbomben und 45.000
Brandbomben auf Euskirchen und Umgebung niedergegangen sind.
Nur 7,1 Prozent der Gebäude waren unbeschädigt,
mehr als die Hälfte aller Gebäude wiesen Beschädigungen
über 40 Prozent aus, etwa 800 Gebäude waren mehr als 60
% zerstört. Am Schluß des Krieges waren die Kernstücke
der Stadt um den Bahnhof, Zuckerfabrik, Hochstraße,
Wilhelmstraße, Georgstraße nur noch Trümmerhaufen,
in der Stadt zeichnete sich ein einziges Chaos ab.
Mehr
Einzelheiten zu Nachkriegszeit sind dem Artikel von Willibald
Prüfer: 650 Jahre - Stadt Euskirchen, Zerstörung
und Wiederaufbau der Stadt Euskirchen (Zweiter Weltkrieg)
zu entnehmen. Der folgende Abschnitt wurde vollständig
dieser Veröffentlichung entnommen und mit einigen
Trümmerbahnbildern ergänzt.
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Die Einrichung der
Enttrümmererungsbahn - aus: Zerstörung und Wiederaufbau
der Stadt Euskirchen |
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Trümmersortieranlage
am Jesuitenhof in Düren Foto: Ellen Homann,
17.10.1949 Ergänzungsfoto: Stadtarchiv Düren |
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Auch verursachte
besonders die Heranziehung der Arbeitskräfte
Schwierigkeiten. Die Mehrzahl der Arbeitnehmer aller Berufe
verblieben meist nur an solchen Arbeitsstellen, an denen eine
gewisse Verbesserung der Ernährungsweise zu erwarten war,
und das konnte leider von der Stadtverwaltung nicht
zugesichert werden. Erst die Währungsreform brachte hier
eine auffällige Wendung. Der bekannte, allerorts
bestehende Schwarze Markt und die verschiedenartigen
Kompensationen, die bisher im Geschäftsleben eine große
Rolle spielten, verloren fast schlagartig an Wirkung.
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Leider konnte
die kraftvoll betriebene städtische Entrümmerung
nicht im gleichen Umfange fortgesetzt werden. Der
Währungsschnitt mit seinen neuen Geldsorgen gestattete
hier nur einen stark verlangsamten Fortgang. Die Regierung
brachte das Enttrümmerungsgesetz vom 2. Juni 1948, dem
bald eine Neufassung vom 2. Mai 1949 folgte.
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In diesem
Zusammenhang wurden gemeinsam mit der Regierung in Köln
auch in Euskirchen die noch zu bewältigenden
Trümmermassen festgelegt, auch wurde der Stadt eine
geldliche Beihilfe a) zu 220.000,- DM und b) zu 50.000,- DM
zur Verfügung gestellt mit der Auflage, nunmehr die
gesamte Enttrümmerung durchzuführen. |
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Schuttberge
Oberstraße Düren Original: Fritz Gaspers 1947
Ergänzungsfoto: Stadtarchiv Düren
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Durch die
weitere Enttrümmerung ist eine gewisse Übersicht
über die ab 1.1.1952 noch zu bewältigenden
Trümmermassen möglich geworden, die sich aus
folgender Aufstellung ergibt:
1. Räumung
durch die Stadt von 1945 - 1951 ... 132.530 cbm 2. d.
Westdt. Steinzeugwerke geräumt Trümmer. 85.000
cbm 3. durch private geräumte Trümmer rund .....
....... 90.000 cbm 4. Am 31.12.1951 noch vorhandene Trümmer
.... 40.238 cbm
Gemäß
Enttrümmerungsgesetz mußten ein Übersichtsplan
der Trümmerstellen inder Stadt im M. 1:500 und 25
Detailpläne i.M. 1:1000 nebst einem Verzeichnis über
Trümmerstellen und Massenermittelungen nach dem Stande
vom Herbst 1951 ausgearbeitet und der Regierung in Köln
zwecks Genehmigung vorgelegt werden. Die Fortsetzung und
Beendigung der Enttrümmerungsaktion ist mit Hilfe von
Landesmitteln und städtischen Zuschüssen für
das 1. Halbjahr 1952 vorgesehen; es dürfte damit eine
sehr schwierige Aktion ihren Abschluß gefunden haben.
Zwar wird nun
der deprimierend wirkende Anblick der Trümmermassen
verschwunden sein, andererseits wird man erst recht, und zwar
insbesondere seitens der alteingesessenen Bürger, an den
vielen Baulücken mit Wehmut feststellen, daß leider
manches Schmuckstück aus dem alten Stadtbild völlig
verschwunden ist. Als ein solches muß besonders das
ehemalige Kapuzinerkloster an der Klosterstraße
angesprochen werden (vergl. Abb. 30 a u. b). |
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Im Vordergrund aller
städtischen Aufgaben stand ab 1945 die Trümmerräumung.
Sie wurde mit Hilfe des hierzu eingerichteten Hand- und
Spanndienstes bis März 1946 durchgeführt. Unter starker
Beteiligung der Bevölkerung der Stadt un der näheren
Umgebung Euskirchens wurden einige Hauptverkehrsstraßen
freigelegt und zahlreiche Bombentrichter mit diesen Trümmern
verfüllt. Anschließend setzte bis gegen Ende 1948 eine
Trümmerbeseitigung größeren Umfanges ein.
Es
war eine Tiefbaufirma gewonnen worden, die über eine
verschiedentlich verzweigte Feldbahn-Gleisanlage die
Trümmermassen mittels Kipploren, die von kleinen Lokomotiven
gezogen wurden, nach der von der Stadt zur Verfügung
gestellten Ablagerungsstelle schaffte.
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Philippstraße in Düren
Original: Fritz Gaspers 1947 Ergänzungsfoto:
Stadtarchiv Düren
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Dieser Betrieb
begann naturgemäß zunächst am Keltenring dicht
neben der Ablagerungsstelle, um allmählich über die
Kölner Straße in das Stadtinnere vorzudringen. Über
die Reihenfolge der Objekte und deren Massen sowie über den
Einsatz eines Kraftwagenbetriebes für entlegenere enge
Straßenzüge gib die nachstehende Zusammenstellung (S.
362) Aufschluß.
Durch die Enttrümmerungsbahn
wurden gleichzeitig verschiedene von den Gleisstrecken
erreichbare Privatgrundstücke mit enttrümmern und zwar
auf Grund von Privatverträgen zwischen der Baufirma und dem
jeweiligen Grundstückseigentümer.
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Schuttbeseitigung
mittels Feldbahnbetrieb in Düren Original: Fritz Gaspers
1947 Ergänzungsfoto: Stadtarchiv Düren
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Zeitgemäß
wurde die Enttrümmerungsaktion je nach den verfügbaren
Mitteln betrieben. Durch Bewilligung von Landeszuschüssen
und Mittel der Stadt wurde es möglich, vor der
Währungsreform 253.189,- RM und später bis zu Beginn
des Jubiläumsjahres 287.512,- DM aufzuwenden und auch auf
diese Weise zur Wirtschaftsbelebung innerhalb der Stadt
beizutragen.
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Zu Beginn der
städtischen Enttrümmerungsaktion war die Feststellung
der gesamten Trümmermassen gänzlich unmöglich,
zumal die berghohen Massen die Ausmaße der überdeckten
Kellergeschosse nicht erkennen ließen. Im Interesse der
Beteiligten, Stadt und Baufirma, mußten gemeinsam kleinere
Baustellen skizzenhaft festgehalten werden, ehe die
Maussenräumung jeweils einsetzen konnte. |
Diese peinlichst
durchgeführte Vorarbeit war infolge der Vielzahl der
einzelnen Baustellen äußerst zeitraubend. Sie
garantierte jedoch eine verhältnismäßig schnelle
Feststellung der Massen mit nachfolgender ordnungsmäßiger
Abrechnung. Eine weitere Erschwernis brachte die zum Teil recht
umständliche Beschaffung der knappen Betriebsstoffe für
die Lokomotiven.
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*) Sämtliche
Trümmerbahnbilder dieser Seite entstammen dem Stadtarchiv
Düren, welche für Illustrationszwecke zur Verfügung
gestellt wurden. Aus editionalen Andersgründen wurden keine
gezielten weiteren Recherchen zu den Trümmerbahnen
vorgenommen. Deshalb geschieht die Einbindung der Dürener
Bilder in den Euskirchener Artikel nur zu
Ergänzungszwecken. Es sei nur erwähnt, daß Düren
noch mehr unter den Bombenangriffen zu leiden hatte und auch hier
eigene Recherchen erst später geplant sind. Voräufig
gibt es zu den Dürener
Trümmerbahnen deshalb nur eine
Bilderseite mit Beschreibungen.
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H. K. - Edition
9/2002 |
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