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Von Arloff bis Kirspenich

Das zwischen Euskirchen und Münstereifel gelegene Gelände sah im Laufe der Zeiten mancherlei umwälzende Geschehnisse vorüberziehen, wenn auch das Bild der Landschaft kaum eine Aenderung erfuhr. So kann auch die Gegend von Arloff und Kirspenich auf eine wertvolle Vergangenheit zurückblicken.

Aus vielerlei gelegentlichen Funden geht hervor, daß hier römische Niederlassungen bestanden haben. Nach dem Verschwinden der Römer folgten mehrere Jahrhunderte , die nur dürftige Spuren zurückließen. In einer Urkunde des Jahres 1166 wird der Name Kirspenich erwähnt. Es handelt sich da um eine ziemlich verwickelte Landveräußerung. Herimanus von Kirspenich verkauft ein Landgut. Das kauft sein Neffe, der als Sohn Rudolfs von der Hardt genannt ist. Dieser Neffe verkauft dann das Gut für das Zülpicher Kloster an den Abt Nikolaus von Siegburg. Das ist, in kurzen Worten ausgedrückt, der Sachverhalt dieser Angelegenheit. Weiterhin ist aus der Urkunde zu ersehen, daß Kirspenich zu der Zeit unter die Herrschaft und unter die Gerichtsbarkeit des Grafen Ulrich von Are gehörte.

Um da Jahr 1500 kam Arloff nebst Kirspenich unter die Gerichtsbarkeit des Amtes Hardt. Die Lehnsherrschaft jedoch übte das Stift Münstereifel aus. Dem Stifte stand u. a. das Recht zu, die Schöffen vorzuschlagen. Eine Schöffenneuwahl war mit ziemlich ausgedehnten Gelagen verbunden. Den alten Bräuchen entsprechend mußten die Kosten für die Bewirtung an zwei Tagen vom Stifte aufgebracht werden. Am dritten Tage hatte der neugewählte Schöffe die Unkosten des Gelages zu tragen. Der gesamte Schöffenrat und zwei Vertreter des Stiftes Münstereifel nahmen an dem Schmaus teil.

Was die Amtsverpflichtungen des Schöffenrates anbelangt, so hatte sich dieser nicht nur mit den eigentlichen Gerichtsangelegenheiten zu beschäftigen. Die Schöffen hatten sich außerdem um alles das zu bekümmern, was die Gemeinden Arloff und Kirspenich anging.


Aus: Zwischen Eifel und Ville, Heimatblätter für den Kreis Euskirchen, Nr. 11 vom 15. Oktober 1949





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