Geschichtsseiten für Bad Münstereifel und Umgebung
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Ein großer Sohn der Stadt Münstereifel

Im Volksblatt ist er in den letzten Jahren mehrmals genannt und sein Wirken als Menschenfreund im zaristischen Rußland gebührend gewürdigt worden: der Sohn des Apothekers Haas von Münstereifel, im rheinischen Rothenburg 1780 geboren, in Moskau 1853 gestorben, hochverehrt und geliebt von Zehntausenden, die ihn als Helfer der Armen und Tröster der nach Sibirien Verbannten kennen gelernt hatten: Dr. Friedrich Joseph Haas, der deutsche Doktor von Moskau. Jetzt ist sein Lebensroman als Buch erschienen, von Hans Harder auf Grund der Quellen neu erzählt und bei J. F. Steinkopf in Stuttgart erschienen. Wir erfahren in diesem Buche, das von Dr. Heinrich Getzeny in den Literarischen Blättern der Kölnischen Volkszeitung sehr günstig besprochen wird, daß Dr. Haas als Heeresarzt der russischen Armee 1813 in sein altes Vaterland zurückkam, 1814 über den Rhein bis vor Paris zog und auf dem Rückwege seine Geburtsstadt Münstereifel besuchte, wo er gerade recht kam, um seinem sterbenden Vater die Augen zuzudrücken. Dann ist er wieder in seine Wahlheimat Moskau gezogen und hat dort noch jahrzehntelang zum Wohle der Armen und Notleidenden, ganz besonders der nach Sibirien Verurteilten gewirkt, wofür er sein ganzes Vermögen opferte. „Harder hat,“ sagt Dr. Getzeny am Schlusse seiner den Ihnalt des Lebensromans von Dr. Haas kurz zusammenfassenden Besprechung, „die Geschichte dieses grundgütigen Mannes packend mit tiefem Verständnis und feinem Humor erzählt und damit einen großen Deutschen der Erinnerung des eigenen Volkes erhalten.“


Aus: Euskirchener vom 4. November 1940





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